Habe ich das Zeug zum Motorradrennfahrer? Ist der ADAC Junior Cup die richtige Wahl für mich? Diese und noch viele weitere Fragen bewegten Jan zur Gaststarterteilnahme in Schleiz. Nun, es war ein Wochenende der ganz besonderen Art.

Nachdem Jan sein Interesse am Mitfahren in einer Serie bekundet hatte, konnten wir diese tolle Gelegenheit organisieren. Die Veranstalter des ADAC Junior Cup haben hier eine sehr einfache Möglichkeit geschaffen, Rennluft zu schnuppern.

Für einen sehr angemessenen Betrag gibt es für das Wochenende ein Motorrad, einen Satz Reifen, Benzin, Rennservice usw. "Nur" die Ausrüstung muss selber mitgebracht werden, aber das hatte Jan ja schon wegen seiner bisherigen Erfahrungen mit der BMW S1000RR in Brünn und Spielberg.

Wir begaben uns also nach Schleiz. Was? Schleiz? Motorradrennen? JA, das Schleizer Dreieck ist eine nicht permanente Rennstrecke nahe Thüringen. Normalerweise vom öffentlichen Verkehr befahren wird hier abgesperrt und eine Rennstrecke daraus gemacht. Ein Fahrerlager ist vorhanden, ein paar Tribünen, Sturzzonen in Form vom Ackerflächen usw.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der IDM statt, unser Platz war im sekundären Fahrerlager, in Summe viele km zu Fuß zwischen den Fahrerlagern war die Folge. Aber egal, Hauptsache aktiver Rennsport.

Am Freitagnachmittag fand dann das erste freie Training statt. Eine große Herausforderung für Jan. Plötzlich Einzylinder 38PS anstelle der gewohnten Vierzylinder 200PS, das ist eine andere Welt. Egal, gleiches Material für Alle ist gerecht und richtiges Rennfahren ist mit den kleinen KTMs sicher besser erlernbar wir mit dem BMW Monster. Im freien Training lief es gar nicht so schlecht, aber nach ca. 20 Minuten stürzte Jan über das Vorderrad. Jan ist nichts passiert und der Schaden an der RC 390 war schnell behoben. Aber im Kopf war bei Jan doch eine Unsicherheit entstanden, wie denn die anderen Fahrer so schnell fahren konnten.

Die beiden Qualifyings am Samstag bei 35°C im Schatten liefen nicht so toll, aber Jan konnte sich doch für das Rennen qualifizieren.

Beim Rennen am Sonntag konnte Jan wieder Erfahrungen sammeln, beendete das Rennen auf den vorletzten Platz mit 9s Differenz zur besten Rundenzeit des Siegers.

So, was nun? Abhacken und vergessen? Nein, sicher nicht. Zwar waren wir alle von der Hoffnung genährt, Jan könnte beim Gastauftritt besser abschneiden, aber es unterstreicht die Klasse dieser Rennserie, dass hier nicht einfach mitgefahren werden kann. Das ist Rennsport auf sehr hohem Niveau. Wir haben uns entschieden, zum Saisonschluss in Hockenheim nochmal als Gaststarter anzutreten. Hockenheim ist eine permanente Rennstrecke, da fährt sich sicher ganz anders. Danach muss aber definitiv entschieden werden, ob wir 2015 beim Cup mitfahren werden oder nicht.

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