Der fünfte Lauf der Saison fand in Assen (Holland) gemeinsam mit dem niederländischen Junior Cup statt. Knapp 900km war die Anreisedistanz, auch diese Rennstrecke war für Jan Neuland. Das Wochenende verlief grundsätzlich gut, im Rennen allerdings hatte Jan mit einigen Problemen zu kämpfen.

Nach dem Aufbau im Fahrerlager konnten wir die Strecke noch begehen und die Strategie bezüglich Linienwahl usw. überprüfen.

Gegen Mitternacht trafen Sabine und Ken bei uns ein, die Fahrt mit dem Mietauto von Amsterdam nach Assen hatte länger gedauert als geplant. Aber der familiäre Fan- und Unterstützungsclub hatte es geschafft, wir waren komplett.

In der Nacht regnete es, aber am Freitagvormittag war die Strecke trocken, die Sonne strahlte auf den Asphalt von Assen. Das freie Training am Nachmittag verlieft für Jan sehr gut. Wieder einmal bestätigte sich die Richtigkeit der Vorbereitung (Linienwahl). Allerdings war wegen der zusätzlichen Teilnehmer aus Holland kaum eine freie Runde zu finden, Jan konnte den 12ten Platz aus Sicht JC im Training belegen.

Auch in den beiden Qualifyings am Samstag war keine freie Fahrt möglich, trotzdem ist es Jan gelungen, den 9ten Startplatz (wie immer aus Sicht der ADAC Junior Cup Teilnehmer) zu sichern. So weit vorne zu stehen ist ein großer Erfolg!

Als sich Jan am Sonntag in die Startaufstellung begab, war er sich der schweren Aufgabe bewusst. Gemessen am Qualifying konnte eine Sekunde über eine Top5 Platzierung bis zum Rausfall aus den Punkten bedeuten. So dicht liegt das Leistungsniveau zusammen. Erstmalig war Mama Sabine mit in der Startaufstellung und konnte das Prozedere hautnah miterleben.

Also Helm ab, Kopfhörer rauf und sich in die richtige Stimmen bringen. Der Start verlief sehr gut, Jan konnte gleich einen Platz gut machen und war mitten in einer Gruppe schneller Fahrer. Aufgrund des Leistungsdefizits vergangener Rennen war es neu für Jan, sich in einer Gruppe permanente Windschattenduelle mit dauernden Positionswechseln zu liefern.

Und dann passierte es. Beim Runterschalten in der kurzen aber heftigen Bremsphase erwischte Jan den Leergang. Das damit verbundene Erschrecken führte dazu, dass Jan das Motorrad gerade aus ließ und voll auf der (Augen-) Bremse berührte Jan den vor Ihm in die Kurve rein ziehenden Yannick Kruse. Yannick stürzte, an dieser Stelle ein dickes Sorry, war sicher nicht gewollt und auch kein Akt von Übermut.

Ein weiterer Fahrer fuhr dann von hinten in den Jan rein, auch dieser Fahrer stürzte und Jan konnte sich geradeaus ins Kiesbett retten. Kurz den Kupplungshebel gerade geklopft und weiter ging die Fahrt für Jan. Allerdings hatte dieses Manöver 15 Sekunden gekostet und Jan reihte sich in einer anderen Gruppe ein. Geschockt vom Missgeschick und voller Adrenalin bis unter die Schädeldecke schaffte es Jan dann nicht, wieder die guten Rundenzeiten zu fahren und belegte am Ende mit viel Glück den 12ten Platz.

Es gab dann auf der Rückfahrt und die folgenden Tage viel aufzuarbeiten. Sowohl mental als auch verhaltenstechnisch im chaotischen Windschattengruppenfahren. Der nächste Doppellauf in Oschersleben wird zeigen, ob die Überlegungen richtig waren und der Kurs Richtung Spitze weiter geht.

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