Nach dem Sieg in Oschersleben vom vergangenen Wochenende können wir vom dritten Rennwochenende in Zolder leider keine Erfolge melden.

Das Wochenende war geprägt von Stürzen von Jan, leider auch im zweiten Teil des Rennens, auf Platz drei liegend.

Die Veranstaltung erstreckte sich über vier Tage mit sehr wenig Fahrzeit. Am Donnerstag waren zwei freie Trainings geplant, Fr und Sa jeweils ein Qualifying und am Sonntag das Rennen. Nun, entgegen den Erwartungen war das Event sehr arbeitsintensiv und für die Crew war kaum Zeit zum Durchatmen.

Aber der Reihe nach. Beim ersten freien Training präsentierte sich die Strecke ganz anders als bei den Tests vor zwei Wochen. Der Grip auf der Strecke war ganz arg. Jan musste sehr sachte mit dem Gasgriff umgehen, das Bike rutschte in jeder Kurve. Die Rundenzeiten blieben moderat, Jan konnte sich auf Platz 4 einreihen. Die anderen Fahrer waren vom Gripproblem genauso betroffen.

1,5 Stunden vor dem zweiten freien Training setzte Regen ein. Es war ein Gewitter, nach 30 Minuten hörte der Regen auf. Die Strecke trocknete nicht rasch genug auf, so entschieden wir uns für Regenreifen. Darauf fuhr Jan 2 Runden, dann musste das Training beendet werden, es war großteils trocken auf der Strecke.

Am Freitag Nachmittag stand das erste Qualifying bei Sonnenschein und ca. 29°C auf dem Zeitplan. Zuvor hatten wir gemeinsam mit unserem Fahrwerktechniker Lothar ein verändertes Setup auf Basis von Jans Feedback erarbeitet. Und so startete Jan gleich recht gut in den Turn, machte nach ein paar Runden eine kurze Trink- und Sammelpause und wollte dann eine richtig schnelle Runden in den Asphalt von Zolder brennen.

Das war aber etwas über dem Limit und so stieg Jan mit dem ersten Highsider seiner noch jungen Rennfahrerkarriere unsanft ab. Das Gas zu hart aufgerissen und schon war es passiert. Bis auf ein paar Blaumale, Prellungen und Abschürfungen ist Jan zum Glück nichts passiert. Anders sah das Bike aus, hier gab es sehr viel zu reparieren. Micha und Martin haben bis nach Mitternacht geschraubt, dann aber war das Motorrad wieder einsatzbereit für das zweite Qualifying am nächsten Tag. Aktuell lag Jan auf Startplatz 3.

Doch im zweiten Qualifying passierte in der dritten Runden schon wieder ein Abstieg von Jan. Diesmal rutschte in einer Rechtskurve das Vorderrad weg. Als das Bike über die Curbs schlitterte, überschlug es sich und der Schaden war entsprechend hoch. Wieder war Jan OK, das Bike aber gar nicht. Auch dieser Schaden konnte behoben werden, die Zeit reichte für den 5ten Startplatz für das Rennen am Sonntag.

Der Start gelang Jan mittelprächtig, er reihte sich um den 9ten Platz ein. Aufgrund der beiden Stürze in den Qualifyings versuchte Jan, sicher und locker zu fahren. Trotzdem konnte er sich nach ein paar Runden bis zum vierten Platz vorarbeiten, das Podium in Form von Marco Freyer direkt vor sich. Moritz Jenkner, welcher mehrere Runden auf Platz 3 lag, war zuvor gestürzt. Die ersten beiden hatten sich schon deutlich abgesetzt, so wollte Jan den dritten Platz sichern. Allerdings wurde das Rennen aufgrund eines Unfalls abgebrochen und 15 Minuten später neu gestartet. Jetzt ging es von Platz 4 (die Platzierung bei der lezten gültigen Ziellinienüberquerung) ins Rennen.

Nach einer Runde lag Jan auf dem angestrebten dritten Platz. In der zweiten Runde verbremste sich Jan ein wenig in die letzte Schikane, musste eine weitere Linie wählen und dann kam ein Fahrer, weswegen Jan in der Rechtskurve der Schikane ganz innen fahren musste. Genau die Stelle, an der vorhin drei Fahrer gestürzt waren und Motoröl auf die Strecke gelangt war. Jan versuchte, möglichst gerade über das Bindemittel zu fahren, trotzdem drehte er sich und kam zu Sturz. Er stand mitten auf der Strecke und zum Glück spielten die nachkommenden Fahrer mit und Jan konnte sich in Sicherheit bringen.

Der Lenkerstummel war abgebrochen und so konnte Jan die Verfolgung nicht mehr aufnehmen. Null Punkte war also die Bilanz in Zolder. Hätte Jan den dritten Platz nach Hause fahren können, wäre er in der Meisterschaft in Führung gelegen. Entsprechend hoch war die Enttäuschung. Für uns stellt sich auch die Frage, ob die Strecke nach dem Motorölverlust, welcher zum Rennabbruch geführt hatte, ordentlich gereinigt wurde. Klar ist der Zeitplan wichtig, aber die Sicherheit der Fahrer sollte höher priorisiert werden.

Jetzt müssen wir uns wieder aufrappeln, den Dreck von den Schultern klopfen und gestärkt in die nächste Runde in drei Wochen in Schleiz gehen. Die Pace ist gut, Motivation und Arbeitswille ungebrochen, was soll da noch schief gehen?!

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