Wie schon die vergangenen Jahre fand das Saisonfinale in Hockenheim statt. Viele Gäste hatten sich angekündigt und Mohr-Racing lud am Samstag zu Bier und Wurst mit Diashow und Videos im Teamzelt ein.

Das Wetter, wie immer ein wichtiger Punkt für Fahrer, Team und Zuschauer, war sehr schlecht prognostiziert. Entgegen allen Erwartungen fanden dann doch alle Turns im Yamaha R6 Dunlop Cup bei trockenen Bedingungen statt. Beginnen wir mit den zwei freien Trainings am Freitag.

Trotz guter Erfahrungen im letzten Jahr hatten wir uns zu Hause entschieden, eine neue Übersetzung auszuprobieren. Der Übersetzungssimulator ließ darauf hoffen, damit noch ein paar Zehntel von den Rundenzeiten weg zu feilen. Es kam leider anders. Teamchef Martin (also ich) hatte im Vorbereitungsstress darauf vergessen, das Regensetup vom letzten Rennen in Oschersleben umzustellen. Und so landete Jan im FP1 auf Rang 11. Das Feedback "sehr schwammiges Gefühl auf dem Bike" führte dann zur (schrecklichen) Erkenntnis, dass auf das Umstellen des Setups vergessen wurde und damit das Bike viel zu weich abgestimmt war.

OK, kann passieren, auch wenn es nicht sein sollte. Im zweiten und somit auch schon letzten freien Training konnte Jan sich zwar verbessern, der Durchbruch zeigte sich aber nicht. Eigentlich ein gutes Gefühl auf dem Bike, volle Motivation und trotzdem nur auf P9. Wir wissen, Jan sollte in den Top 5 zu finden sein. War der Übersetzungswechsel kontraproduktiv? Nach Vermessung von Radstand und Dämpferlänge war klar, so kann das nicht perfekt funktionieren. Also wechselten wir wieder auf die ursprüngliche Übersetzung und freuten uns auf die Qualifyings am nächsten Tag.

Das erste Quali fand bereits am 9:00 statt. Höchst motiviert erreichte Jan nur P9. Wir konnte uns das nicht erklären. Eines war klar, die Ursache alleine beim Fahrer zu suchen, wäre ein Fehler gewesen. Diesen Fehler hatte wir nach Zolder in Schleiz schon gemacht, wird uns nicht wieder passieren, der Grundspeed ist unumstritten vorhanden. Also noch ein minimaler Wechsel der Übersetzung und schon war das Bike fertig für Q2.

Inzwischen traf der Großteil unserer Gäste (Partner, Familie, Bekannte) ein. Das spornte Jan nochmal an, die Temperaturen waren nun perfekt bei ca. 20°C. Also alles angerichtet für den großen Angriff auf die erste Startreihe. Was dann aber niemand verstehen konnte war, dass 90% der Fahrer nicht schneller als im Q1 werden konnten. Der Grip war miserabel. In den Top Ten konnte sich nur ein einziger Fahrer verbessern. Also blieb uns nichts anderes übrig als P9 in der dritten Startreihe zu akzeptieren.

Die Gäste waren trotzdem begeistert und gegen Abend trafen wir uns im Mohr-Racing Teamzelt zu Wurst und Bier (Bier nicht für den Fahrer und die Kinder, eh klar). Es wurde viel gefachsimpelt und zum Teil sicher auch ein wenig Motorradlatein gesprochen, das gehört dazu. Gegen 20:00 starteten wir das Video mit einem halbstündigen Zusammenschnitt der vergangenen drei Saisonen. Es war ein tolles Fest und wir hoffen, dies auch die nächsten Jahr noch veranstalten zu können. Vielleicht wird das irgendwann sogar legendär.

Am Rennsonntag wurden wir von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Sehr schön. Sarina, unser GGG (Grip-Grid-Girl) zog sich den Zweitrennanzug von Jan an und die beiden machten eine gute Figur in der Startaufstellung. Jan gelang ein Superstart, das Rennen wurde aber noch in der ersten Runde wegen eine Sturzes abgebrochen. Kurz später starteten wir wieder, nach ein paar Runden wurde aber erneut abgebrochen, ein Fahrer musste geborgen werden. Und dann hieß es, das Rennen werde aus Zeitgründen am Ende der Veranstaltung nochmal gestartet, falls noch Zeit bliebe. Wow, damit hatte niemand gerechnet, dass der R6 Cup einen so niedrigen Stellenwert beim Veranstalter inne hat. Vier Fahrer kämpfen noch um den Meistertitel, die vielen Zuschauer der Cupfahrer,... alle waren vor den Kopf gestoßen. Manche Fahrer reisten sogar ab, die Fähre nach Schweden wartet nicht auf die Verschiebungen des IDM Zeitplanes.

Jedenfalls konnte das Rennen um 17:30 knapp aber doch noch gestartet werden, allerdings nur über 8 anstelle 16 Runden. Der Start war wieder gut und Jan war in der Kampfgruppe von Platz 4 bis 10. Am Ende fuhr Jan auf P6 über die Ziellinie, ganz knapp an P5 und P4 dran. Die Rundenzeiten waren wieder gut. Hätte das Rennen länger gedauert, hätte Jan noch Angriffe starten können.

Also ein positiver Abschluss einer Saison 2017 mit vielen Höhen und Tiefen. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an alle unterstützenden Partner, ihr seid ein wichtiger Bestandteils unseres Projekts, Jan zum Berufsrennfahrer zu machen. Trotz aller Unsicherheiten um die IDM 2018 streben wir nun an, das kommende Jahr bei den "Big Boys" in der IDM Superbike mitzufahren. Verschiedene Gespräche konnten schon geführt werden, fix ist noch nichts.

Danke, see you

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