Jan Mohr und das Bike sind wieder in Topform. So könnte die Überschrift für die beiden aufeinanderfolgenden Wochenenden in Assen lauten. Erstmals mit der ganzen Familie dieses Jahr reisten wir die knapp 900km nach Holland. Am Freitag stand gegen Abend ein freies Training an, am Samstag zwei Qualifyings und am Sonntag ein Rennen.

Obwohl Schleiz erst am vergangenen Wochenende gar nicht gut gelaufen ist, war die Stimmung und Einstellung von Jan wieder in Ordnung. Voller Kampfgeist startete Jan ins freie Training und die Qualifying Sessions. Es reichte für Startplatz 8 mit zeitlich wenig Abstand zum Podestplatz. Also war alles möglich und dementsprechend motiviert ging es in den Abend vor dem Rennsonntag. Das Bike lag noch nicht perfekt, Lenkerschlagen und Linienstabilität konnten noch nicht eliminiert, aber zumindest ein wenig in die richtige Richtung getrimmt werden.

Vor vollen Tribünen ging es dann los. Der Start verlief mittelprächtig und in der zweiten Runde ging ein Gang beim Runterschalten nicht rein, Jan ging geradeaus ins Kiesbett. Wieder auf der Strecke, mussten wir P36 (letzter Platz) signalisieren. Aber aufgegeben wird ein Brief und kein Rennen. Jan kämpfte sich durch das Feld und landete am Ende auf P16, einen Platz von den Punkten entfernt. Sehr schade, da wäre was möglich gewesen.

Anschließend verbrachten wir mit Micha, Manu, Martin Schilling und der Familie Fetz ein paar Tage an der Nordsee. Das Wetter war besser wie das Jahr zuvor. Aber so richtig Sommer scheint es dort nie zu sein. Egal, wir konnten uns sammeln, Daten analysieren, entspannen. Zudem wurden wir von Mechaniker Micha (gelernter Koch) kulinarisch verwöhnt. Super, Danke an dieser Stelle.

Zurück in Assen für das IDM Wochenende bauten wir die Gabel um (Cupfeder in die originale Gabel der R6 von Marc Buchner, diese dann ins Bike von Jan) und fanden zudem einen Defekt an der Lenkkopflagermutter. Bernd Klockmann war der findige Fuchs und die Spannung stieg, wie das Bike jetzt liegen würde.

Und es lag super. Offensichtlich war es nicht nur der Kopf von Jan, welcher die Zeiten nicht in den Asphalt von Schleiz und Assen 1 brennen konnte, sondern zusätzlich (oder hauptsächlich) ein technisch nicht einwandfreies Bike. Das Lenkerschlagen war nur noch im Ansatz zu spüren, die Linie in den Kurven konnte von Jan dirigiert werden. Damit war es Jan möglich, sich den 4ten Startplatz zu sichern. Allerdings knapp gefolgt von schnellen Piloten bis Platz 10.

Oder lag es an Jans Gridgirl Sarina #7, welche nach Oschersleben endlich wieder mal dabei sein konnte? Wir werden es wohl nie erfahren ;-).

Am Sonntag mussten wir sehr lange warten, unser Rennen stand erst nach 17:00 auf dem Programm. Jan legte einen tollen Start hin und bog als Zweiter in den erste Kurve. Es folgten dann in den ersten Runden viele Fights um die Plätze 1-4, dann aber konnten sich Jan auf Platz 2, eine Sekunde hinter Marc Zellhöfer mehr als zwei Sekunden von den Verfolgern absetzen. Als Jan merkte, dem Führenden näher zu kommen, zog er nochmal voll am Kabel. Ein paar wilde Rutscher signalisierten Jan aber das Risiko und so wollte er P2 nach Hause fahren.

Und dann kam die zweitletzte Runde. Beim Anbremsen auf die letzte schnelle Linkskurve ging der Gang nicht rein. Jan wollte unbeding auf der Strecke bleiben, der Grip reichte aber nicht aus und so rutschte bei ca. 190km/h das Vorderrad weg. Glücklicherweise unverletzt musste der junge Rennfahrer zusehen, wie das Feld Mann für Mann das Rennen beenden konnte.

Im ersten Moment schon wieder eine herbe Endtäuschung, auf den zweiten Blick aber war es ein tolles Rennen. Jan ist wieder da und in drei Wochen geht es weiter mit einem Doppellauf in Oschersleben. Die Meisterschaft haben wir uns schon lange abgeschminkt, also wird Race by Race versucht, das Maximum raus zu holen und Mensch und Maschine am permanenten Limit zu bewegen.

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